Einer der häufigsten Regelverstöße passiert beim Probeschwung. Es ist bestimmt schon jedem Golfer passiert, er macht einen Probeschwung, der Ball wird mehr oder weniger getroffen und liegt dann hohnlächelnd mehr oder weniger weit entfernt.

Nur die Regelfesten nehmen nun den Ball und legen ihn wieder -mit einem Strafschlag- an die ursprüngliche Stelle zurück. Die weniger Regelfesten gehen zum Ball und spielen diesen weiter, wobei sie den verunglückten Probeschwung als Schlag zählen. Dies ist unter keinen Umständen richtig. Grundsätzlich ist, nachzulesen in Regel 14, der Schlag nach dem Ball nur dann ein Schlag, wenn er in der Absicht gemacht wurde den Ball zu bewegen. Da der Probeschwung nicht in der Absicht erfolgte den Ball zu treffen, war es auch kein Schlag nach dem Ball. Es war eine Ballberührung eines in Ruhe befindlichen Balles nach Regel 18-2a (I), also Ball in Ruhe bewegt. Das ist genauso zu bewerten wie durch den Fuss, Caddy oder beim Anprechen oder Entfernen von losen hinderlichen Naturstoffen bewegt. Der Ball ist unter Zurechnung eines Strafschlages zurückzulegen.

Bisher ganz einfach, wenn man es richtig macht. Wird der Ball jedoch nicht zurückgelegt, weil man die Regel nicht kennt oder "wegen der 5 cm", fällt die Gesamtstrafe wegen Verstoß gegen Regel 18 an: Zwei Strafschläge resp. Lochverlust! Damit ist aber manchmal der Käse nocht nicht gegessen. Sollte sich der Spieler durch diesen Verstoss auch noch einen gravierenden Vorteil verschafft haben und das Loch zu Ende spielen, ohne den Fehler zu korrigieren, ist der Spieler, weil es sich um einen schwerwiegenden Regelverstoss nach Regel 20-7b(II) handelte, durch die Spielleitung zu disqualifizieren. Dieser gravierende Vorteil kann z.B. dadurch entstehen, daß die Lage nicht mehr hinter einem Busch ist oder der Ball wesentlich näher zum Loch zur Ruhe gekommen ist.

Keine Regel ohne Ausnahme. Sollte der Ball beim Probeschwung auf dem Abschlag am Tee berührt werden, ist der Ball straflos zurückzulegen, bzw. wenn er aufgeteet war, wieder aufzuteen. Dies deshalb straflos, weil der Ball beim Abschlag erst dann im Spiel ist, wenn der Spieler in der Absicht nach dem Ball geschlagen hat, ihn zu treffen und damit zu spielen.

Die Regel 20 enthält elementarste Golf-Grundregeln. Ich empfehle diese Regel öfters durchzulesen. Selbst gute Pros kommen stark ins schleudern wenn Teile dieser Regel zur Diskussion stehen.

Euer "Regelfuzzy" Achim Pflueger
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4-2002